Perserkatzen gehören zu den sehr alten Katzenrassen mit einer langen Geschichte. Die Langhaarkatzen begeistern vor allem Liebhaber von besonders weichem und flauschigem Fell. Dadurch ist aber auch eine besondere Fellpflege nötig. Belohnt wird die Pflege aber auch mit dem besonders anschmiegsamen, ruhige und verschmusten Wesen der Perserkatze.
Geschichte der Perserkatze
Aufgrund wissenschaftlicher Erkenntnisse im Bereich der Genforschung lässt sich die lange Geschichte der Perserkatze recht gut rekonstruieren. Die Ergebnisse einer entsprechenden Studie wurden im Jahr 2014 auf dem Weltkongress für angewandte Genetik in der Nutztierproduktion präsentiert. Bis zu diesem Zeitpunkt war man der Meinung, dass die Perserkatze nahöstlichen Ursprungs wäre und aus der Region des heutigen Irans stammen würde. Dies lässt sich jedoch nicht einwandfrei belegen. Den Resultaten der Studie zufolge geht man heutzutage eher davon aus, dass die Perserkatze keinen asiatischen Ursprung hat, sondern höchstwahrscheinlich zufällig aus Verpaarungen der russischen Hauskatzen entstand.
Die damaligen Perserkatzen entsprachen in ihrem äußeren Erscheinungsbild allerdings eher den Angorakatzen und wurden oftmals auch als solche bezeichnet. Anfang des 17. Jahrhunderts gelangten die ersten Vorgänger der Perserkatze nach Europa. Dort erregten Sie aufgrund ihres ungewöhnlichen Aussehens viel Aufmerksamkeit.
Der Siegeszug der Perserkatze begann mit der Gründung offizieller Zuchtvereine für Perserkatzen, wie die dem GCCF und dem WCF. Seitdem wurde die Perserkatze nicht nur als solche bezeichnet, sondern erhielt durch gezielte Zuchtauslese auch nach und nach ihr rassetypisches Aussehen.
So wurde die Nase immer kürzer und der Körper kompakter gezüchtet. Durch die große Nachfrage und die damit einhergehende Massenzucht kam es allerdings auch zu Qualzuchten und der Verbreitung von Erbkrankheiten. Heute versucht man durch strenge Regularien und Kontrollen dafür zu sorgen, dass die Zucht der Perserkatze nicht mehr zu Lasten der Tiergesundheit geht.
Äußeres Erscheinungsbild
Mit ihrem bis zu 10cm langen, seidigen Fell zählt die Perserkatze zu den Langhaarkatzen. Perser sind stämmige Katzen von mittlerer Größe. Ihre Beine sind kurz aber kräftig. Die Brust der Perserkatze ist sowie Ihre Schulterpartie breit und deutlich ausgebildet.
Besonders prägnant ist die äußerst kurze Nase der Perserkatze. Deren Spitze befindet sich befindet sich auf einer Linie mit dem unteren Bereich der Augen. Angetroffen werden sie in fast allen Farben von Hellbeige über Braun, mehrfarbig bis zum eher seltenen Weiß.
Während Katzen ein Durchschnittsgewicht von 4 kg erreichen, werden die Kater werden meist 5,5 kg schwer.
Wesen der Perserkatze
Katzenliebhaber sind vom freundlichen, gemütlichen Wesen der Perserkatze begeistert. Wilde Spieleinheiten dürfen Sie von Ihrer Perserkatze eher nicht erwarten, zumindest nicht, wenn sie ausgewachsen sind.
Dafür lieben Perser ausführliche Streicheleinheiten, die sie bei Bedarf durch anschmiegen, leises Maunzen oder einen Stupser mit der Pfote einfordern. Die ruhigen Charakterzüge sollten jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Perserkatze auch anders kann. Wird sie bedrängt oder von ihrem Lieblingsplatz vertrieben, kann sie durchaus mal die Krallen ausfahren.
Die Katzenrasse ist sehr den Menschen zugewandt und akzeptiert auch kleine Kinder im Haushalt ohne Probleme. Lärm, Stress und Aufregung sind ihr jedoch zuwider. Sie sollten also für einen ruhigen, geschützten Rückzugsort, beispielsweise einen Katzenturm mit Kuschelhöhle sorgen, damit sich Ihr Liebling bei Ihnen wohlfühlt.
Haltung & Pflege
Da die Perserkatze eher gemütlich ist und viele Exemplare nur einen geringen Drang zum Herumstreifen haben, eignet sie sich für die Wohnungshaltung. Sie kann aber bei günstigen Gegebenheiten auch als Freigänger gehalten werden.
Um die Gesundheit Ihrer Perserkatze zu gewährleisten bedarf das sehr dichte und lange Fell der Perserkatze täglicher Pflege. Wird dies versäumt, verfilzen die Fellhaare schnell, so dass nur der Griff zur Schere bleibt. Bei Freigängern kommt hinzu, dass sich in dem langen, weichen Fell gerne Kletten oder kleine Ästchen verfangen.
Wenn Sie ein Kätzchen bei sich aufnehmen, ist es wichtig, die kleine Katze von Anfang an an die tägliche Pflegeeinheit mit der Bürste zu gewöhnen. Anfangs kann zusätzlich zu einer weichen Bürste die zweite Hand zum Streicheln eingesetzt werden. Da das Bürsten dem Streicheln ähnelt, lassen sich die meisten Babyperser, aber auch ausgewachsene Katzen die Fellpflege gern gefallen.
Wie die meisten Katzen sind auch Perserkatzen nur ungern allein, so dass Sie sich Gedanken über die Anschaffung einer zweiten Katze machen sollten.
Rassetypische Krankheiten
Die Zucht der Perserkatze war über einen langen Zeitraum auf die Schönheitsideale der Käufer ausgerichtet. Überbleibsel der zum Teil unkontrollierten Massenzucht sind sehr flache Gesichter und extrem langes Fell, das die Katzen nicht selbst pflegen können.
Bei bestimmten Zuchtlinien kann die stark verkürzte Nase zu Atemproblemen und zu vermehrtem Sabbern führen. Seit längerer Zeit haben sich verantwortungsvolle Züchter das Ziel gesetzt, sich mehr am ursprünglichen Erscheinungsbild der Perserkatze zu orientieren.
Einige Perserkatzen neigen zu einer erblichen Nierenerkrankung oder einer Verkrümmung der Netzhaut, die zur Erblindung führen kann. Weiße Perserkatzen sollten unbedingt auf Taubheit getestet werden. Auch Hodenhochstand und Herzkrankheiten sind bei den Persern häufiger zu finden als bei anderen Katzenrassen.
So finden Sie den richtigen Züchter
Wenn Sie sich dazu entschieden haben, sich eine Perserkatze anzuschaffen, und eine erwachsene Katze in Frage kommt, schauen Sie mal im Tierheim vorbei. Dort landen auch immer wieder langhaarige Rassekatzen. Auch auf Katzen spezialisierte Notorganisation vermitteln immer wieder Perserkatzen aus schlechter Haltung, die auf der Suche nach einem liebevollen Zuhause sind.
Wenn Sie auf der Suche nach einem Züchter sind, weil Sie ein junges Kätzchen wollen ist es ratsam, wenn Sie sich ausreichend Zeit für die Suche nehmen. Insbesondere die Bedingungen, unter denen die Katzen aufwachsen, sind von größter Wichtigkeit, wenn Sie eine gut sozialisierte und gesunde Katze haben wollen.
Die kleinen Perser sollten nicht nur medizinisch versorgt werden, sondern auch in einem sauberen und artgerechtem Umfeld groß werden.
Bis zur 12 Lebenswoche müssen junge Kätzchen bei ihrem Muttertier bleiben. Sollte Ihr Züchter die Katzen wesentlich früher abgeben wollen oder diese verfrüht von der Mutter trennen, sollten Sie dies als Anlass nehmen, um die Suche fortzuführen. Dies gilt auch für Katzen, die von sogenannten Vermehrern stammen, welche Ihre Katzen unkontrolliert und ohne Mitgliedschaft in einem Rassezuchtverein züchten. Betroffene Katzen werden oftmals ohne Rücksicht auf den Tierschutz gehalten und zu vermeintlich „günstigen“ Preisen über das Internet verkauft.
Zudem sollten Sie sich den Stammbaum zeigen lassen und nach Dokumenten fragen, die Aufschluss über den Gesundheitszustand der Elterntiere bringen. Um sicher sein zu können, dass Ihre Perserkatze keine Erbkrankheiten hat, müssen die Testergebnisse der Elterntiere negativ sein.
Darüber hinaus sollten Sie daran denken, dass Ihr Züchter bei Problemen oder Fragen in nächster Zeit Ihr erster Ansprechpartner ist. Deshalb sollte die Chemie zwischen Ihnen und Ihrem Züchter passen. Grundsätzlich empfiehlt es sich, ausschließlich Kätzchen zu kaufen, die gechippt, entwurmt und vom Tierarzt bereits geimpft wurden.
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Persian cat © Depositphotos.com/pornchai7