Bengalkatze – Rassebeschreibung

Aktualisiert am: 27.05.2024

Bengalkatzen gehören zweifelsohne zu den besonders attraktiven und ungewöhnlich aussehenden, aber auch zu den teuersten Katzenrassen. Kein Wunder, denn sie tragen immer noch ein kleines Stück Raubkatzen-Erbe in sich, was sich an dem leopardenartigen Fell ablesen lässt. Viele Menschen lieben die Bengalen aber auch wegen ihres aktiven, intelligenten und verspielten Wesens und der engen Bindung, die sie mit ihrem Besitzer eingehen.

Geschichte der Bengalkatze

Die Zucht der Bengal Katze geht auf die „Idee“ einer Genetikerin namens Jean Mill aus Kalifornien zurück. Die Katzenrasse wurde durch Kreuzung von asiatischen Wildkatzen und Hauskatzen erschaffen, und zwar erst in den 1960er Jahren. Es handelt sich also um eine noch sehr junge Katzenrasse. Die Weibchen wurden importiert. Bei dem Kater handelte es sich um einen schwarzen Hauskater. Nach einer Weile kam ein gepunktetes Weibchen namens Kinkin bei dieser Kreuzung heraus. Jean Mill ließ Kinkin gemeinsam mit normalen Stubentigern aufwachsen. Das hatte den Sinn, dass die junge Katze ihr wildes Temperament verlieren sollte. Anschließend wurde Kinkin mit ihrem eigenen Vater gekreuzt und bekam einen Wurf gepunktete Junge. Die Kreuzungen gingen aber noch weiter, bis es endlich soweit war, dass diese Katzen als eigene Rasse anerkannt wurden. Jean Mill kreuzte auch noch weitere Katzenrassen mit hinein, durch die sich die typische Färbung der Bengalkatze mit dem Goldschimmer im Fell zuletzt als typisches Rasseaussehen festigte. Es dauerte dann bis in die 1980iger Jahre, bis die erste Katze so aussah, dass Jean Mill sie auf einer Ausstellung vorstellte. Kurz darauf wurde diese Rasse dann anerkannt. Seitdem nennen sich diese Rassekatzen Bengalkatzen.

Äußeres Erscheinungsbild

Aufgrund ihres äußeren Erscheinungsbildes, das an das von Raubkatzen erinnert, wurden Bengalen zuweilen auch als Leopardette oder Leopard Bengal bezeichnet. Die Katzen haben lange kräftige Hinterbeine mit denen sie sehr gut und weit springen können. Ihr Kopf ist rundlich. Die Ohren der Bengalen liegen weit auseinander, sind klein und abgerundet. Ihre Augen wirken wie mit einem Lidstrich geschmückt, der sich zu den Seiten hinzieht. Der Schwanz ist mittellang und hat eine abgerundete Spitze. Bengalen haben kurzes, dichtes, sehr weiches und seidiges Fell.

Fellfarben der Bengalkatze

Es gibt sie in verschiedenen Grundfarben und Variationen. Dabei unterscheidet man zum einen die Art der Zeichnung in Spotted (getupft) oder Marbled (marmoriert).
Die bekanntesten Farben sind Brown (braun bis schwarz), Snow (weiß, cremefarben bis rötlich, in den Varianten seal lynx, seal mink und seal sepia) und Silver. Zusätzlich gibt es noch Farben wie Blau oder Charcoal.

Wesen der Bengalkatze

Bengalkatzen verfügen noch über viele natürliche Instinkte. Sie klettern sehr gern und, anders als viele andere Katzen, lieben sie oft das Wasser. Bengalen spielen sehr gern und lernen besonders schnell. Bengalen sind ausgesprochen intelligente, lebhafte und besonders selbstbewusste Katzen. Das macht das Zusammenleben mit einer Bengalkatze sehr abwechslungsreich, stellt den Halter manchmal aber auch vor Herausforderungen. Die Intelligenz der Bengalen schafft, bei ausreichender Beschäftigung mit der Katze, aber oft auch eine besondere Bindung zwischen Katze und Halter,

Bengalen können sehr gut ausdrücken, was ihnen gefällt und was ihnen nicht gefällt. Das tun die Katzen auch häufig durch eine dieser Katzenrasse eigene, sehr ausdrucksvolle Katzensprache. Da es die Bengalen in verschiedenen Variationen gibt, unterscheiden diese sich wiederum auch noch in ihrem Wesen. So wird zum Beispiel den Bengalkatzen in der Farbe Snow nachgesagt, dass sie besonders sanft und anhänglich sein sollen. Die Bengalen in der Farbe Brown wiederum sollen nicht über dieses sanfte und anhängliche Wesen verfügen. Es empfiehlt sich deshalb, sich vor den Kauf einer Bengalkatze beim jeweiligen Züchter genau über deren typische Eigenschaften und das Wesen der Elterntiere zu informieren.

Haltung & Pflege

Von der Pflege her kann die Bengalkatze als ausgesprochen pflegeleicht bezeichnet werden. Die Tiere haben ja ein sehr kurzes Fell. Sie benötigen deshalb nur regelmäßiges Bürsten, um gepflegt zu werden. Dabei werden die Haarbällchen gut aus dem Fell entfernt. Anders sieht es mit den Haltungsbedingungen für Bengalkatzen aus. Die intelligenten und verspielten Tiere brauchen viel Abwechslung und Aufmerksamkeit, um sich wohlzufühlen. Ganz wichtig ist deshalb in der Wohnung ein großer und vielfältig gestalteter Kratzbaum oder eine Kletterwand. Noch besser für das Wohlbefinden wären ein gut abgesicherter Balkon mit einem schönen Freigehege oder auch ein sicher gestalteter Garten, in dem sich die Katzen frei bewegen können, ohne dass sie einer Gefahr ausgesetzt wären. Bengalkatzen eignen sich übrigens sehr gut als Familientiere. Sie sind von Natur aus besonders freundlich und passen deshalb wunderbar zu Familien mit Kindern, die ganz sicher ihre Freude an diesen lebhaften Tieren haben werden. Wenn keine Kinder im Haus sind, spielen sie natürlich auch sehr gern mit den erwachsenen Familienmitgliedern.

Häufige Krankheiten

In der Regel gelten die robusten Bengalkatzen als eher unempfindlich gegenüber Krankheiten. Obwohl die Rasse zunächst durch Inzucht entstanden ist, kommen Erbkrankheiten selten vor. Zu den seltenen vererblichen Erkrankungen der Bengalkatze gehören unter anderem die Patellaluxation (Probleme mit der Kniescheibe),Augenerkrankungen (Progressive Retina-Atrophie / PRA) oder polyzsystische Nierenerkrankungen. Und natürlich können sie, wie jede andere Katze auch, krank werden. Gutes Futter, ausreichendes Trinken und das Wahrnehmen aller empfohlenen Vorsorgemaßnahmen beim Tierarzt sorgen dafür, dass die Bengalkatze lange gesund und fit bleibt.

 

Bildquellen

Orange bengal cat facing camera © Depositphotos.com/steveheap