Sterbeprozess Katze Nierenversagen

Sterbeprozess einer Katze bei Nierenversagen

Aktualisiert am: 05.09.2024

Wie und woran genau sterben Katzen bei einem Nierenversagen? Wenn du dir diese Frage stellst, wurde bei deiner Katze vermutlich eine fortschreitende Niereninsuffizienz festgestellt. Zu Recht fragt man sich dann natürlich, wie es weitergeht und wie es bei einem Nierenversagen zuletzt dann mit der Katze zu Ende geht. Wir helfen dir dabei, dich auf das unvermeidliche einzustellen und die Symptome zu erkennen, die auf den beginnenden Sterbeprozess hindeuten.

Für weitere Informationen dazu, lies dir gern auch unseren Artikel über die 5 Sterbephasen bei Katzen durch.

Welche Symptome gibt es bei Katzen im Verlauf einer Niereninsuffizienz?

Bei einer Niereninsuffizienz (Nierenfunktionsstörung) verlieren die Nieren einen Teil ihrer Filterfunktion. Das kann zu einer Ansammlung von Abfallstoffen im Blut und zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen:

Frühe Anzeichen:

  1. Erhöhter Durst: Deine Katze könnte deutlich mehr Wasser trinken als sonst. Das ist ein Versuch des Körpers, die überschüssigen Abfallstoffe über den Urin auszuscheiden.
  2. Häufigeres Urinieren: Du wirst möglicherweise bemerken, dass deine Katze häufiger das Katzenklo benutzt oder größere Mengen Urin hinterlässt. Dies geschieht, weil die Nieren weniger konzentrierten Urin produzieren.

Fortschreitende Symptome:

  1. Gewichtsverlust: Deine Katze könnte an Gewicht verlieren, da die Niereninsuffizienz oft zu Appetitlosigkeit führt.
  2. Schlechter Appetit: Katzen mit Nierenproblemen fressen oft weniger oder gar nicht, was zu einer deutlichen Abnahme des Körpergewichts führen kann.
  3. Erbrechen und Übelkeit: Übelkeit und gelegentliches Erbrechen sind häufige Symptome, da sich Giftstoffe im Blut ansammeln und den Magen-Darm-Trakt reizen.
  4. Mundgeruch: Du könntest einen ungewöhnlichen, manchmal nach Ammoniak riechenden Geruch aus dem Maul deiner Katze wahrnehmen. Dies ist ein Zeichen für die erhöhte Menge von Abfallstoffen im Blut.
  5. Schlechte Fellqualität: Das Fell deiner Katze könnte stumpf und struppig werden, da sie sich aufgrund von allgemeinem Unwohlsein weniger pflegt.

Späte Anzeichen:

  1. Lethargie und Schwäche: Wenn die Niereninsuffizienz fortschreitet, wird deine Katze wahrscheinlich viel müder und schwächer. Sie wird weniger aktiv und zieht sich vielleicht zurück.
  2. Dehydration: Trotz des erhöhten Wassertrinkens kann deine Katze dehydriert wirken, weil die Nieren nicht richtig arbeiten und die Flüssigkeit nicht effizient genutzt wird.
  3. Blutarmut: In fortgeschrittenen Stadien kann deine Katze aufgrund der Nierenfunktionsstörung an Blutarmut leiden. Das macht sie noch schwächer und lethargischer.

Was sind die Anzeichen für ein Nierenversagen der Katze im Endstadium?

Ein Nierenversagen ist das Endstadium einer Nierenfunktionsstörung und wird auch als terminale Niereninsuffizienz bezeichnet. Die Nierenfunktion ist in diesem Stadium fast vollständig erloschen, was zu einer starken Ansammlung von Giftstoffen im Körper führt. Hier sind die häufigsten Anzeichen, die du im Endstadium des Nierenversagens bei deiner Katze beobachten kannst:

1. Extremer Gewichtsverlust

Deine Katze wird im Endstadium stark abmagern. Sie verliert aufgrund von Appetitlosigkeit und der Unfähigkeit des Körpers, Nährstoffe richtig zu verarbeiten, erheblich an Gewicht.

2. Anhaltender Appetitverlust

Im fortgeschrittenen Stadium des Nierenversagens hört deine Katze meist vollständig auf zu fressen. Manchmal riecht die Katze am Futter, frisst aber nicht. Selbst das Anbieten von Katzenleckerli, Appetitanregern oder speziellem Futter kann ihre Essensverweigerung nicht ändern.

3. Starke Dehydration

Trotz des erhöhten Wassertrinkens in den früheren Stadien kann deine Katze im Endstadium dehydriert erscheinen. Das Fell wirkt stumpf, die Haut ist schlaff, und die Schleimhäute können trocken und blass sein.

4. Starke Lethargie und Schwäche

Deine Katze wird sehr schwach sein und den größten Teil des Tages schlafen. Sie kann aufstehen und sich bewegen, nur um dann schnell wieder erschöpft zu wirken. Manche Katzen sind zu schwach, um sich selbstständig aufrechtzuhalten oder zum Wasser zu gehen.

5. Schwierigkeiten beim Atmen

Katzen im Endstadium haben oft Probleme mit der Atmung. Dies kann aufgrund von Flüssigkeitsansammlungen im Körper, insbesondere in der Lunge, geschehen, was zu Atemnot führt.

6. Krampfanfälle oder neurologische Störungen

Die Anhäufung von Toxinen im Blut kann das zentrale Nervensystem beeinträchtigen, was zu Verwirrung, Desorientierung und sogar Krampfanfällen führt. Deine Katze könnte wackelig auf den Beinen sein oder unerwartet stürzen.

7. Starker Mundgeruch und Mundgeschwüre

Im Endstadium kann der Mundgeruch deiner Katze sehr stark werden, und es können sich Geschwüre im Mund bilden. Dies ist ein weiteres Zeichen dafür, dass sich Giftstoffe im Körper angesammelt haben.

8. Erbrechen und Durchfall

Erbrechen tritt häufiger auf und kann von Durchfall begleitet sein. Der Magen-Darm-Trakt ist stark betroffen, da die Giftstoffe den Körper überwältigen.

9. Koma oder Bewusstlosigkeit

Im letzten Stadium kann deine Katze ins Koma fallen oder über längere Zeiträume bewusstlos sein. Dies ist oft ein Zeichen dafür, dass der Tod kurz bevorsteht.

10. Apathie und Desinteresse an der Umgebung

Im Endstadium zieht sich deine Katze stark zurück, zeigt kein Interesse mehr an ihrer Umgebung oder an Interaktionen. Sie könnte sich an einen ruhigen, dunklen Ort zurückziehen und nicht mehr an ihrem normalen Tagesablauf teilnehmen.

Nierenversagen bei Katzen

Sonderfall: Akutes Nierenversagen

Wir sprechen hier vom chronischen Nierenversagen, das nach und nach als Folge einer zunehmenden chronischen Niereninsuffizienz aufritt.

Anders sieht es beim sogenannten akuten Nierenversagen aus. Akutes Nierenversagen kann durch eine Vergiftung (z. B. durch bestimmte Pflanzen oder Medikamente), Dehydration, Infektionen oder Verletzungen verursacht werden. Auch eine Blockade der Harnwege kann dazu führen.

Akutes Nierenversagen tritt plötzlich auf, oft innerhalb von Stunden oder Tagen. Mit schneller und geeigneter Behandlung kann akutes Nierenversagen teilweise oder vollständig rückgängig gemacht werden. Ein chronisches Nierenversagen hingegen ist leider nicht mehr reversibel.

Wie läuft der Sterbeprozess der Katze bei einem Nierenversagen ab?

Im Endstadium eines chronischen Nierenversagens wird deine Katze zunehmend lethargisch und schwach, da sie immer weniger Energie hat und mehr Zeit im Schlaf verbringt. Sie verliert oft den Appetit, was zu starkem Gewichtsverlust und Dehydration führt, da ihr Körper keine Flüssigkeiten mehr richtig verarbeiten kann.

Übelkeit und Erbrechen treten häufiger auf, was das Unwohlsein verstärkt. Atemprobleme können durch Flüssigkeitsansammlungen in der Lunge entstehen, und neurologische Symptome wie Verwirrung oder ein schwankender Gang können durch die Ansammlung von Giftstoffen im Blut auftreten. In diesem Moment kannst du über eine Einschläferung mit deinem Tierarzt sprechen, um Schmerzen und ständiges Unwohlsein der Katze zu verhindern.

Achtung: Das heißt nicht, dass zu diesem Zeitpunkt immer zwingend eingeschläfert werden sollte und dass die Katze stark leidet! Das kann nur ein Tierarzt sagen, der deine Katze live gesehen hat, denn die Symptome können ganz unterschiedlich stark ausfallen.

Schließlich zieht sich die Katze zurück, schläft viel und kann in den letzten Stunden ins Koma fallen, bevor der Tod ruhig eintritt, oft durch Herz- oder Organversagen.

Medikamente sorgen für Erleichterung

Es ist schwer, genau zu sagen, ob und wie sehr eine Katze im Endstadium sehr leidet oder nicht, aber viele der Symptome – wie Übelkeit, Erbrechen, Dehydration und allgemeines Unwohlsein – können sehr unangenehm sein. Tierärzte setzen in diesen Fällen oft auf palliative Pflege, um das Leiden zu lindern. Dazu können Schmerzmittel und Beruhigungsmittel gehören, die deiner Katze helfen, ruhiger und schmerzfreier zu sein.

So findest du den richtigen Zeitpunkt zum Einschläfern

Hier muss ich ein Thema ansprechen, das immer sehr schwerfällt, aber das überaus wichtig ist: Als Katzenhalter haben wir die Verantwortung, unser Tier nicht unnötig lange leiden zu lassen. Vor allem dann, wenn keine Aussicht mehr auf Besserung besteht, und das ist bei einer terminalen Niereninsuffizienz (Nierenversagen) leider so gut wie immer der Fall, da die Nierenfunktion nicht zurückerlangt werden kann.

Mein Leitspruch bei all meinen Tieren war immer: Lieber eine Woche zu früh als eine Stunde zu spät.

Das soll heißen, dass man bestenfalls nicht erst einschläfert, wenn die Katze trotz Schmerz- oder Beruhigungsmittel unerträglich leidet, sondern so früh, dass dies verhindert wird.

Da dies aber sehr unterschiedlich ist und eine Niereninsuffizienz ebenfalls ganz verschieden ablaufen kann und auch in einem friedlichem Einschlafen zu Hause enden kann, habe ich hier drei Tipps für dich, nach denen ich mich richte und mit denen ich bisher immer gut gefahren bin:

  • Vertraue deinem Tierarzt. Wenn du das nicht tust, suche dir einen vertrauenswürdigen Tierarzt. Zu Entscheidungsfindung habe ich meine Tierärztin schon öfter gefragt: „Was würden Sie ganz persönlich tun, wenn es Ihr Tier wäre?“ Darauf habe ich schon oft eine sehr ehrliche Antwort bekommen, die sich fast immer mit meinem Bauchgefühl gedeckt hat.
  • Früheres Gehenlassen ermöglicht Planung. Musst du die Katze im akuten Notfall einschläfern lassen, geht es schnell und hektisch zu. Die Katze muss in die Transportbox, zum Tierarzt und muss in fremder Umgebung und womöglich unter Schmerzen gehen. Gibt es vielleicht die Möglichkeit, die Katze bei einem Hausbesuch des Tierarztes in Ruhe und völlig entspannt gehen zu lassen?
  • Höre auf dein Bauchgefühl. Niemand kennt dein Tier so gut wie du. Viele Tierbesitzer sagen, dass sie genau gemerkt haben, als die erste Sterbephase begonnen hat. Höre auf dieses Gefühl.