Als Katzenhalter ist es nicht immer leicht die Körpersignale des geliebten Vierbeiners zu deuten. Dies liegt nicht nur an mangelndem Fachwissen sondern auch daran, dass Katzen in Ihrer Körpersprache oftmals sehr dezent sind. Da es im Alltag jedoch wichtig ist zu wissen, ob die Katze Angst hat und warum dies so ist, raten wir Ihnen sich mit den wichtigsten Signalen vertraut zu machen und sich mit der Thematik allgemein auseinanderzusetzen. Wie Sie erkennen können ob Ihre Katze Angst hat und was Sie Sie dagegen tun können, erfahren Sie in diesem Artikel.
Warum hat meine Katze Angst
In der freien Wildbahn hat Angst die Funktion Flucht oder Aggression auszulösen. Beide Verhaltensweisen dienen dem Überleben. Schließlich haben vorsichtige und eher ängstliche Tiere eine höhere Lebenserwartung als Artgenossen, die dazu neigen ein Risiko einzugehen. An und für sich ist Angst also ein Mittel der Natur, dass der Arterhaltung dient.
Nimmt die Angst allerdings überhand ist das sowohl für Ihre Katze als auch für Sie als Halter auf Dauer ein Problem. Im schlimmsten Fall geht die Angst soweit, dass die Katze sich isoliert, ihr Futter verweigert und depressiv wird.
Angst ist bei Katzen oftmals die Ursache eines negativen Erlebnisses. Wie bei uns Menschen versuchen auch Katzen Situationen zu vermeiden, in denen Ihnen bereits etwas schmerzhaftes oder unangenehmes passiert ist.
Die möglichen Ursachen für Angst bei Katzen
Unangenehme Erfahrungen beim Tierarzt
Der Tierarztbesuch ist für viele Katzen besonders unangenehm. Kein Wunder also, dass viele Katzen panische Angst vor dem Tierarzt haben. Schließlich werden Sie in einer engen Box an einen unbekannten Ort gebracht, an dem viele fremde Tiere sind. Es riecht unangenehm und zu guter letzt werden sie von einem ihnen fremden Menschen angefasst.
Als Katzenbesitzer kann man machen was man will. Für die meisten Katzen ist der Tierarztbesuch einfach angsteinflößend.
Angst vor unbekannten Geräuschen
Katzen sind hervorragende Jäger, mit einer hervorragend ausgeprägten Sinneswahrnehmung. Diese ist nötig um Beute zu machen und zu überleben.
Selbst die leisesten Geräusche werden von Katzen wesentlich lauter wahrgenommen als beispielsweise von uns Menschen. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass Katzen laute Geräusche noch lauter hören und auch unbekannte Geräusche registrieren, die sie nicht kennen und zuordnen können. Einige Katzen reagieren auf eben solche Geräusche mit Angst.
Angst vor einer ungewohnten Umgebung
Wenn Ihre Katze nach einem Umzug plötzlich ängstlich ist, kann dies an der ungewohnten Umgebung liegen. Für Katzen stellt der Umzug in ein neues Zuhause Stress dar. Dies liegt an den vielen neuen Eindrücken. Alles riecht anders, nichts steht mehr da wo es war und in der Regel herrscht nach einem Umzug noch zusätzliches Chaos durch herumstehende Umzugskisten. Einige Katzen reagieren auf eben diese Umstände nach einem Umzug mit Angst.
So können Sie erkennen ob Ihre Katze Angst hat
Folgende Signale Ihrer Katze deuten darauf hin, dass sie Angst hat und/oder sich bedroht fühlt.
- Abgeklappte und eng am Kopf anliegende Ohren, sowie ein nach unten geneigter Kopf.
- Ihre Katze rennt weg oder verharrt stillstehend wenn es keinen Fluchtweg gibt.
- Weit geöffnete Augen und geweitete Pupillen.
- Anfauchen oder anknurren eines potentiell gefährlichen Objekts
- Katzen die Angst haben Strecken häufig Ihre Vorderbeine durch, um größer zu wirken. Andere Katzen machen einen Katzenbuckel und stellen ihr Fell auf.
- Der Schwanz ist entweder unter dem Körper oder wedelt von einer Seite auf die andere.
Das können Sie tun, wenn Ihre Katze Angst hat
Wenn Sie eine neue Katze bei sich aufgenommen haben – beispielsweise aus dem Tierheim – ist es ganz normal, dass Ihr Stubentiger ein wenig Zeit braucht um sich an die neue Situation zu gewöhnen. Geben Sie Ihr einfach ein wenig Zeit. Sollte sich Ihre Katze allerdings auch nach einigen Wochen noch sichtlich unwohl fühlen und Angst haben, sollten Sie etwas unternehmen.
So sollten Sie sich verhalten, wenn Ihre Katze Angst hat
geben Sie Ihrer Katze Zeit
Wenn Ihre Katze erst kürzlich zu Ihnen gekommen ist, dürfen Sie sich nicht wundern, wenn Sie noch Angst hat. Sie muss erst mit der neuen Umgebung zurechtkommen und sich an die vielen neuen Eindrücke gewöhnen, bis sie auftaut. Während dieser Eingewöhnungsphase ist es wichtig, dass Sie Ihre Katze nicht bedrängen. Lassen Sie sie in Ruhe alles erkunden und beobachten. Ihre Katze sollte bei den ersten Annäherungen immer den ersten Schritt machen.
Die ersten Streicheleinheiten – lassen Sie es langsam angehen
Wenn Ihre Katze noch Angst hat, sollten Sie nicht einfach so anfangen Ihren Liebling zu streicheln. Wir empfehlen Ihnen bei den ersten Kontaktaufnahmen Leckerlies zur Hand zu haben. Setzen Sie sich einfach mit einer besonders leckeren Belohnung in der Hand auf den Boden und warten Sie, bis Ihre Katze auf Sie zukommt. Dafür und wenn Sie ein sanftes streicheln zulässt, hat sich Ihr Stubentiger ein Leckerli verdient. Lassen Sie sie jedoch sofort wieder gehen, wenn Sie genug von Ihnen hat.
Gemeinsame Spieleinheiten erhöhen das Vertrauen und stärken die Bindung
Tägliche Spieleinheiten mit Ihrer ängstlichen Katze festigen die Bindung und stärken das Vertrauen Ihrer Katze. Jedoch gilt auch hier: Ihre Katze bestimmt die Regeln und beendet das Spiel, wenn Sie keine Lust mehr hat.
Weitere Maßnahmen gegen die Angst Ihrer Katze
In einigen Fällen scheint es schier unmöglich einer Katze die Angst zu nehmen. Insbesondere bei Katzen aus dem Tierheim oder dem Ausland weiß man nie was die Tiere schon erlebt haben. Sollte Ihre Katze ein solcher Kandidat sein ist es ratsam sich professionelle Hilfe zu suchen. Bei einigen Katzen kann ein ausgebildeter Tierpsychologe wahre Wunder bewirken.
Tipp: Auch Bachblüten und Pheromone können Ihrer Katze helfen, Ihre Angst zu besiegen.
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