Wie lang ist die Dauer der Sterbephasen bei Katzen?
Dir wird vielleicht auffallen, dass wir unten bei den Sterbephasen eine sehr variable Dauer angeben. Eine genaue Angabe der Dauer der Sterbephasen ist auch gar nicht möglich, denn es hängt immer davon ab, welche Erkrankungen die Katze hat.
Stirbt eine Katze an Altersschwäche, kann sich der Sterbeprozess über viele Wochen hinziehen und dennoch ruhig und friedlich verlaufen. Anders sieht oft der Sterbeprozess einer Katze bei Nierenversagen oder bei einer Krebserkrankung aus.
Wichtig ist dabei immer, die Katze genau zu beobachten und mit einem Tierarzt zusammenzuarbeiten. So könnt ihr gemeinsam entscheiden, ob es Zeit ist, die Katze einschläfern zu lassen, ob sie Schmerzen hat, oder ob man dem natürlichen Sterbeprozess in Ruhe seinen Lauf lassen kann.
Erste Anzeichen, dass eine Katze stirbt
Wenn eine Katze stirbt, können verschiedene Anzeichen darauf hinweisen, dass sie sich dem Ende ihres Lebens nähert. Diese Anzeichen können subtil sein, aber in vielen Fällen gibt es klare Veränderungen im Verhalten und der Gesundheit der Katze. Hier sind einige der häufigsten Anzeichen, dass eine Katze möglicherweise stirbt:
- Verlust des Appetits
Sterbende Katzen hören oft auf zu fressen und zu trinken. Sie können ihr Interesse an Futter verlieren oder nur sehr kleine Mengen aufnehmen. Ein deutlicher Gewichtsverlust und Dehydrierung können ebenfalls beobachtet werden.
- Schwäche und Erschöpfung
Eine sterbende Katze wird schwächer und schläft viel mehr als sonst. Sie kann Schwierigkeiten haben, sich zu bewegen, und könnte nicht mehr in der Lage sein, alltägliche Aktivitäten wie Springen oder Klettern zu bewältigen.
- Zurückgezogenheit
Viele Katzen ziehen sich zurück, wenn sie krank sind oder sterben. Sie suchen sich oft ruhige, abgelegene Orte, an denen sie alleine bleiben können. Dies ist ein instinktives Verhalten, das in der Natur oft zu beobachten ist.
- Veränderte Atmung
Eine Katze, die dem Tod nahe ist, kann Schwierigkeiten beim Atmen haben. Ihre Atmung kann unregelmäßig, flach oder sehr langsam sein. Einige Katzen zeigen schnelle Atemzüge oder Keuchen.
- Veränderte Körpertemperatur
Die Körpertemperatur einer sterbenden Katze kann absinken. Die Ohren, Pfoten und der Schwanz können kalt werden. Auch die allgemeine Körpertemperatur kann sich verändern.
- Verschlechterte Körperpflege
Eine Katze, die sich dem Ende ihres Lebens nähert, hört möglicherweise auf, sich zu pflegen. Das Fell kann ungepflegt und matt erscheinen, und die Katze kann an Gewicht verlieren und abgemagert aussehen.
- Inkontinenz
Katzen, die sehr krank sind oder sterben, verlieren möglicherweise die Kontrolle über ihre Blase oder ihren Darm. Dies kann zu Urinieren oder Koten außerhalb des Katzenklos führen.
- Desorientierung und Verwirrtheit
Katzen können desorientiert oder verwirrt erscheinen, wenn sie dem Tod nahe sind. Sie könnten ziellos umherlaufen oder Schwierigkeiten haben, bekannte Orte im Haus zu finden.
- Unruhe oder Agitiertheit
Einige Katzen zeigen Unruhe oder Unbehagen, wenn sie sterben. Sie könnten herumwandern oder laut miauen, wenn sie sich unwohl fühlen.
- Veränderter Augenausdruck
Die Augen einer sterbenden Katze können glasig oder stumpf aussehen. In manchen Fällen kann es vorkommen, dass die Pupillen nicht mehr richtig auf Licht reagieren.
Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihre Katze stirbt, ist es wichtig, einen Tierarzt zu konsultieren, um sicherzustellen, dass Ihre Katze so viel Komfort wie möglich hat. Ein Tierarzt kann auch bestätigen, ob die Katze wirklich im Sterben liegt oder ob eine andere Erkrankung vorliegt, die möglicherweise behandelt werden kann.
Die 5 Sterbephasen einer Katze
Hier findest du Informationen über die Dauer und den Ablauf der fünf Sterbephasen. Nicht immer muss es genau so ablaufen, doch häufig sind diese fünf Phasen zu beobachten, wenn eine Tier auf natürliche Weise stirbt.
1. Sterbephase: Veränderungen bei der Nahrungsaufnahme
Dauer der Phase: Oft Wochen bis Monate
Das verändert sich: Die Katze verliert ihren Appetit. Manchmal schnuppert die Katze am Futter, aber frisst nicht. Sie kann an Gewicht verlieren. Vielleicht zieht sie sich auch öfter zurück und schläft mehr.
Das solltest du tun: Biete der Katze häufig kleine Portionen und verschiedene Futtersorten an. Du kannst es auch einmal mit Flüssignahrung wie Katzensuppe, mit Malzpaste oder mit Appetitanregern probieren. Die Ursache der Appetitlosigkeit sollte aber immer beim Tierarzt abgeklärt werden, falls ein behandelbarer Grund dahintersteckt.
2. Sterbephase: Veränderung des Stoffwechsels
Dauer der Phase: Oft Tage bis Wochen
Das verändert sich: Die Verdauung und der Stoffwechsel funktionieren nicht mehr wie gewohnt. Vielleicht hat die Katze Durchfall oder muss erbrechen. Oft sind die Tiere müde oder schlapp oder sie wirken krank. Auch am Fell sind manchmal Änderungens sichtbar. So kann es zum Beispiel strohig, stumpf oder struppiger wirken.
Das solltest du tun: Sprich mit deinem Tierarzt über die konkreten Symptome. Oft lassen sie sich mit Medikamenten erleichtern, damit die Katze sich wohler fühlt. Sorge für Ruhe. Freigänger sollten ab jetzt, wenn das der Katze zumutbar ist, nur noch unter Aufsicht ins Freie. Denn Katzen ziehen sich zum Sterben gerne zurück und das sollte deine Katze idealerweise nicht alleine im gefährlichen und dem Wetter ausgesetzten Außenbereich tun.
3. Sterbephase: Das letzte Aufbäumen
Dauer der Phase: Oft Tage bis Wochen
Das verändert sich: Die Katze wirkt plötzlich wieder fitter. Oft atmet der Besitzer auf, weil man denkt, das Tier hat sich doch wieder aufgerappelt und erscheint wieder fröhlicher. Vielleicht frisst die Katze sogar wieder normal.
Das solltest du tun: In dieser Phase kannst du nur beobachten, ob die Katze sich wirklich erholt hat, oder ob es ihr kurz darauf plötzlich wieder schlechter geht.
4. Sterbephase: Der Sterbeprozess beginnt
Dauer der Phase: Stunden bis Tage
Das verändert sich: Die Katze zieht sich zurück, wirkt lethargisch und ruht viel. Die Körpertemperatur sinkt messbar ab. Die Atmung kann flacher werden. Oft reagieren die Katzen kaum noch auf Ansprache oder Streicheln.
Das solltest du tun: Lass die Katze frei wählen, wo sie sich zum Sterben hinlegen will. Aber mache es ihr dort so gemütlich wie möglich und sorge dafür, dass sie nicht friert. Wirkt die Katze dabei ruhig und entspannt, musst du weiter nicht eingreifen, oft lassen zu diesem Zeitpunkt alle Schmerzen nach. Sollte die Katze aber Anzeichen von Krämpfen oder Schmerzen zeigen, ist jetzt der Zeitpunkt da, ihr den Übergang mit tierärztlicher Hilfe zu erleichtern.
5. Sterbephase: Der Abschied
Dauer der Phase: Minuten bis wenige Stunden
Das verändert sich: Die Katze atmet immer flacher und hört zuletzt auf zu atmen. Vielleicht hörst du noch einen letzten, besonders tiefen Atemzug. Dann entspannt sich das Tier. Es kann normal sein, dass sich Urin oder Kot lösen, wenn alle Muskeln ihre Spannung verlieren.
Das solltest du tun: Halte deine Katze ruhig im Arm oder lege eine Hand auf ihr Fell, damit sie spürt, dass sie in diesem Moment nicht alleine ist. Glaubst du an eine Seele, die den Körper verlässt, kannst du das Fenster öffnen, damit die Seele hinausgelangt.
Warum und wo verstecken sich Katzen, wenn sie sterben?
Wenn Wildkatzen schwach oder krank sind, sind sie anfälliger für Angriffe durch Raubtiere. Um sich in dieser verletzlichen Phase zu schützen, suchen sie abgelegene und geschützte Orte auf. Auch Hauskatzen haben noch diesen natürlichen Schutzinstinkt.
Dazu kommt, dass die Katze oft Stille sucht oder einen besonders bequemen Ort finden möchte, an dem sie in Ruhe gehen kann.
Typische Verstecke von Katzen:
- Schränke oder Kleiderschränke: Diese Orte bieten Dunkelheit, Wärme und Schutz.
- Unter Betten oder Sofas: Enge Räume unter Möbeln sind beliebte Verstecke, da sie Schutz von allen Seiten bieten.
- Draußen unter Büschen oder in Garagen: Freigänger-Katzen suchen manchmal draußen nach einem geschützten Ort, wie etwa unter Büschen, in Garagen, Schuppen, Gartenhäusern oder in anderen schwer zugänglichen Bereichen.
- Keller oder Dachboden: Katzen können in abgelegene Ecken im Haus wandern, die normalerweise wenig frequentiert werden.
Wenn eine Katze sich versteckt, um zu sterben, kann es eine besonders schmerzliche Erfahrung für den Halter sein. Es ist jedoch wichtig zu verstehen, dass dies ein natürliches Verhalten ist, das mit ihrem Instinkt und ihrem Bedürfnis nach Ruhe zusammenhängt.
Bitte hole die Katze nur dann aus ihrem Versteck, wenn es zwingend nötig ist. Selbst die sonst so geliebte Nähe „ihres“ Menschen kann die Katze jetzt vielleicht stressen. Vielleicht tun die Katzen das ja sogar, weil sie uns vor dieser emotionalen Belastung bewahren wollen?
Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Einschläfern?
Der richtige Zeitpunkt, eine Katze einzuschläfern, ist erreicht, wenn sie dauerhaft unter starken Schmerzen, Leid oder unheilbaren Krankheiten leidet und ihre Lebensqualität erheblich beeinträchtigt ist. Typische Anzeichen sind ständiger Schmerz, Appetitlosigkeit, Unfähigkeit, sich normal zu bewegen, und Desinteresse an der Umgebung. Ein Tierarzt kann helfen, den Zustand der Katze einzuschätzen und Sie bei der Entscheidung unterstützen, um unnötiges Leiden zu vermeiden.
Was muss man tun, wenn eine Katze gestorben ist?
Zunächst solltest du dir ausreichend Zeit zum Abschied nehmen. Anschließend hast du verschiedene Optionen, wie du mit dem Körper deiner Katze verfahren kannst. Viele Menschen wählen einen Tierbestatter, der das Tier abholt, oder fahren die Katze selber in ein Tierkrematorium.
Wir haben in einem separaten Artikel zusammengefasst, wie du mit der Trauer umgehen kannst und wie du deine Katze bestatten kannst. Diesen findest du hier: Abschied nehmen von der Katze.